FENNA WILLIAMS‘ VITA
Fenna ist freie Autorin und Studienreise- und Seminarleiterin. Sie wollte nie etwas anderes tun, als lesen und schreiben und das Gelesene und Geschriebene mit Verve und Begeisterung weitergeben.
Sie studierte an der Freien Universität Berlin alle die Fächer, denen sie seit frühester Jugend besonderes Interesse entgegen brachte: Amerikanistik/Anglistik, Lateinamerikanistik, Niederlandistik und Südafrikakunde – Schwerpunkt: Linguistik und Literatur.
Da es besonders schön ist, die Bücher nicht nur in Originalsprache, sondern auch an Originalschauplätzen zu lesen, beantragte sie so viele Stipendien für Auslandsaufenthalte wie angeboten wurden und bekam so die Chance, Kanada und Belgien zu erleben und in Brasilien und den USA über und bei Mennoniten, Amish und Hutterern zu forschen.
Das Studium finanzierte sie als Studien-Reiseleiterin für den Deutsch-Britischen Jugendaustausch oder kommerzielle Reiseveranstalter. Ihre Reisen und Studienfahrten führten sie durch ganz Europa, in den Südpazifik, das südliche Afrika und Amerika, sowie später als Touristikassistentin auch in Länder wie Indien, Indonesien, den Oman und Kuwait. Jedes der Länder begeistert sie – und sie hofft, mit ihren Kursen und den passenden lukullischen Bewirtungen auch andere für die Beschäftigung mit diesen Literaturen und Kulturen zu gewinnen.
Foto: Sarah MacDonald
Foto: Sarah MacDonald
Ihre denkwürdigsten Auslandsjobs waren Hundefängerin in Kanada, Airport-Agent in Houston und Lyon und Assistentin im Brass Rubbing Centre von Westminster Abbey, London.
Ihre großen Leidenschaften sind neben dem Reisen und dem Schreiben, Shakespeare und ein gutes Glas Single Malt Whisky.
Fenna organisiert eigene Studienreisen zu speziellen Themengebieten: Literatur und Wein in Venedig und Venetien, Whisky in Schottland und Shakespeare in Stratford-upon-Avon und London, immer aber zu Entspannung und Kreativität an inspirierenden (und kulinarisch günstigen) Plätzen der Welt.
Orte, an denen sie sich zu hause fühlt sind Venedig, Stratford-upon Avon und London, Berlin, das Rheingau – und all die Plätze, an denen sie noch nie gewesen ist.
INTERVIEW MIT FENNA WILLIAMS
Wo möchten Sie leben?
Zwischen Freunden.
Was ist für Sie das vollkommene irdische Glück?
Der Moment, in dem mir klar wird, dass ich es habe.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Fehler, die ich verstehe, denn unterlaufen könnten mir alle.
Was ist für Sie das größte Unglück?
Wenn durch mich jemand zu schaden käme.
Ihre liebsten Romanhelden?
Dorcas Lane, die Postmeisterin aus „Lark Rise to Candleford“ und der Wildhüter Oliver Mellors in „Lady Chatterley’s Lover“
Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte?
Gutenberg, durch ihn habe ich einen guten Berg an wunderbaren Büchern.
Ihre Lieblingsheldinnen/-helden in der Wirklichkeit?
Nelson Mandela und Salvador Allende, besonders aber all die namenlosen Blaustrümpfe, Suffragetten und Emanzen, denen es nichts ausmachte, verlacht und diffamiert zu werden, nur damit ich heute sein kann, was ich bin.
Ihr Lieblingsmaler?
Eine Wohnung in der ich lebe, muss die „Travelling Companions“ von Augustus Egg enthalten und etwas von William Merrit Chase, am Besten „End oft the Season“ oder „A Venetian Balcony“.
Ihr Lieblingsautor?
Shakespeare, Shakespeare und Shakespeare
Ihr Lieblingskomponist?
Jeder, dessen Musik mich so berührt wie Max Bruchs „Schottische Symphonie“ oder Ralph Vaughn Williams’ „A Lark Ascending“ und Barockarien, besonders die von Händel.
Welche Eigenschaften schätzen sie bei einer Frau am meisten?
Weisheit und Humor, Ehrlichkeit und Verlässlichkeit.
Welche Eigenschaften schätzen sie bei einem Mann am meisten?
Weisheit und Humor, Ehrlichkeit und Verlässlichkeit reicht mir auch bei Männern.
Ihre Lieblingstugend?
Aufrichtigkeit und Wohlwollen (gegenüber anderen und sich selbst).
Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Eintauchen in andere Welten, durch Schreiben, durch Reisen und durch das Streicheln einer Katze.
Wer oder was hätten Sie gern sein mögen?
… fängt mit S an, lebte in England und ist für mich eine Quelle unendlichen Glücks.
Ihr Hauptcharakterzug?
Durchhaltevermögen.
Was schätzen Sie bei Ihren Freunden am meisten?
Geradlinigkeit, Treue, Zuverlässigkeit.
Ihre Lieblingsfarbe?
bunt
Ihre Lieblingsblume?
Englische Rosen und Ranunkeln
Ihr Lieblingsvogel?
Papageientaucher
Ihr Lieblingsschriftsteller?
Theodor Fontane und Jane Austen
Ihr Lieblingslyriker?
Rupert Brooke – ich suche noch immer schöne deutsche Übersetzungen seiner Kunst.
Was verabscheuen sie am meisten?
Fanatismus – ganz gleich aus welcher Ideologie, Religion oder Geisteshaltung geboren.
Welche geschichtlichen Gestalten verabscheuen Sie am meisten?
Alle, die den eigenen Fanatismus zum Leitstern für andere machen.
Welche Reform bewundern Sie am meisten?
Die Abschaffung der Sklaverei und das Frauenwahlrecht: hat beides lange genug gedauert, bis es durchgesetzt wurde …
Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?
Ein photographisches Gedächtnis.
Wie möchten Sie gern sterben?
Ohne Angst
Ihr Motto?
Verlass Dich auf Zufälle, sie waren bisher die besten Wendepunkte deines Lebens – warum also nicht auch in der Zukunft?
Sie werden auf eine einsame Insel verbannt. Wen (Partner oder Familie ausgenommen) hätten Sie gerne als Begleitung?
Meine Kolleginnen und Kollegen vom Autorensofa und den Mörderischen Schwestern und meine Katzen – lachen, kreativ sein – und dabei Streicheleinheiten bekommen: göttlich.
Welche drei Gegenstände würden Sie auf die einsame Insel mitnehmen?
Ein Boot, eine Kiste Bücher und eine Hängematte.
Welche Insel sollte es sein?
Jede: und zwar nach einander.
Welchen Lebenstraum haben Sie aufgegeben?
Keinen, entweder ich erfülle sie oder sie erledigen sich mit dem Tag meines Todes von selbst.
Foto oben: Saskia Marloh